Dienstag, 21. März 2017

Ein Lebenszeichen

Coucou! 2 Monate habe ich diesen Blog erschöpft hinter mir hergezogen.
Ich schwöre euch, dass ich viele Abende diesen Blog geöffnet habe und vor einem weißen, leeren Schreibfeld saß. An diesen Abenden habe ich viel nachgedacht.Über die Vergangenheit und die Zukunft, und wer ich war, und wer ich jetzt bin, und wer ich vielleicht mal sein werde. Und so werden aus Gedanken kleine Federn, die im Wind davonschweben, und ich hänge zwischen allen Angeln und plätschere den Bach hinunter.
Der Begriff Plätschern beschreibt meinen Lebensstil im Allgemeinen ziemlich trefflich, stelle ich mit wachsender Zustimmung fest.
Fließen ist zu bestimmt; schwimmen ist zu kontrolliert. Strömen ist zu rasch, rinnen zu besonnen. Und manchmal versucht die Strömung des Lebens uns zu ertrinken, aber das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass du nie aufhörst, mitzufließen, egal wie viel Wasser du schon geschluckt hast, egal wie erschöpft deine Arme sind, egal an wie vielen Steinen du dir die Beine aufgeratscht hast. Kopf nach oben. Plätscher' weiter.
Und jetzt plätschern wir mal zusammen durch die letzten 2 Monate...
Ich kann nicht nur plätschern sondern auch singen. (Diese Überleitung, mir wird ganz heiß...) Und so kam es, dass ich mit meinem Chor für ein Wochenende nach Chiney fuhr. Wichtig zu erwähnen ist, dass Mädchen generell einen größeren Koffer haben. Außer Tabea.
Wir haben gesungen, gut gegessen, Tee getrunken und uns köstlich amüsiert. Nach diesem schönen Wochenende sind wir alle viel procher geworden.
Außerdem bin ich wieder ein Wochenende zu Katharina nach Namur gefahren. Zusammen mit ihr haben ich Fifty Shades of Grey gesehen. Ich weiß, dass dieser Film wahrscheinlich nicht mehr im Kino läuft aber falls ihr überlegt ihn trotzdem zu sehen, es lohnt sich! Er ist viel besser als der 1. Teil!
Ich war auch in Paris aber ich werde versuche darüber bald einen Extrapost zu schreiben, weil dieser Post zu lang wird!
Ich hab auch mein Zeugnis bekommen und Leute: ich habe alle Fächer bestanden! Yeah! Ich bin endlich auch richtig in der Schule angekommen! (Und deshalb bin ich jetzt auch so beschäftigt und habe kaum noch Zeit...)

Jetzt geht es in die letzten Monate...Und langsam fangen die ersten Leute schon an zu sagen: "Waaas du gehst ja schon bald wieder nach Hause ?!" Aber ich bin nicht bereit. Ich hab grade gezählt: 14 Wochen bleiben mir noch. Das heißt schon 14 mal Volleyball und noch 14 mal Chor. Diese Aktivitäten mit den Menschen die mir so ans Herz gewachsen sind werden einfach so aufhören. Ich liebe es die Montagabende bis Mitternacht mit den Jungs vom Volleyball zu bleiben. Ein Bier zu trinken und einfach zusammen zu lachen. Und ich liebe es freitags beim Chor zu sein. Ich weiß noch als ich vor meinem Austausch gesagt "Was nur noch 14 Wochen ?! " und jetzt denke ich wieder das gleiche... nur es liegen 300 Tage dazwischen..
Mein Zimmer, am Anfang so leer, ist jetzt mein Zimmer. Ich hab Deko gekauft und mein Krempel hat sich verfünffacht 😳

Am Freitag ist Abschlussball und darüber freue ich mich!

Bis bald ! Tabea

Dienstag, 24. Januar 2017

Sentimentale Gedanken zur Halbzeit

Salut!
Jetzt  bin ich schon 5 Monate in Belgien und alles fühlt sich so unglaublich heimisch an. Ich kenne die Buszeiten auswendig, könnte im Schlaf zum Bahnhof laufen und weiß, welches Sandwich in der Schule am besten schmeckt. 5 Monate das bedeutet Halbzeit. Was?! Also, der Austauschschüler, der damit total klar kommt, wie die Zeit vergeht, und alles realisiert und so voll alles im Griff hat, shall not be trusted.
Ich werde heute die 153 Tage Grenze passieren. Ab jetzt sind die Tage, die mir noch übrig bleiben, weniger als die, die ich schon hier bin. Ich werde Belgien am 26. Juni 2017 verlassen.
Und ich hätte nie gedacht, dass einem ein einst fremder Ort und fremde Leute so ans Herz wachsen können.
Ich träume in letzter Zeit auffällig häufig vom Zurückkehren nach Deutschland. In manchen Träumen treffe ich irgendwelche berühmten Menschen am Bahnhof, in manchen hab ich jegliche Getränke vergessen und muss ohne Wasser nach Deutschland kommen, in manchen verpasse ich alle möglichen Züge und hab keinen Koffer, - der Punkt ist aber, ich bereite mich langsam mental darauf vor, diesen Ort zu verlassen. Auch, wenn es noch 5 Monate sind, der Tag des Abschiedes wird schneller kommen als mir Recht ist.
Ich kann mir nur wage vorstellen, wie es sich anfühlen wird, Belgien aus dem Zug langsam hinter mir verschwinden zu sehen, und ein paar Stunden später in meinem Bett in Deutschland zu liegen.
Es ist alles wie ein Film, ein Traum. Ich bin hier, und plötzlich bin ich auch schon woanders.
Und all die Menschen und Orte, mit denen ich hier eine tiefere Bindung aufgebaut habe, werden wieder aus meinem Leben gerissen.
Auf der einen Seite ist es aufregend, das ganze Reisen, immer an neuen Orten sein, neue Leute kennenlernen, sich neuen Abenteuern stellen.
Zu lernen, wann du dem Ozean lauschst und wann du selbst der Ozean bist.
Aber auf der anderen Seite ist es unglaublich schwierig, zu akzeptieren, dass nichts für immer anhält und dass man sich nur kaputt macht, wenn man an Erinnerungen oder Menschen krampfhaft festhält und den nächsten Schritt nicht wagen mag.
Aber das Leben ist eine einzige Treppe.
Bleibst du stehen, kommst du nicht weiter. Logischerweise.
Und nicht für alles und jeden ist Platz auf der nächsten Stufe. Manchmal musst du Leute zurücklassen, und dankbar sein, dass sie für eine Weile dein Leben verschönert haben.
Und das ist es dann.
Schöne Schmetterlinge, schönes Essen (SEHR WICHTIG!) und eine
schöne Kulisse auf dem Heimweg vom Volleyball. Und du drehst dich um und gehst weiter und es werden neue Leute kommen und diese neuen Leute wirst du wieder in dein Herz schließen.
Aber ich will bestimmte Leute nicht zurücklassen.
Was ich hier gefunden habe, ist eine zweite Familie. Eine kleine Schwester und einen zweiten kleinen Bruder. Freundschaft. Liebe. Glück und Trauer.
Ich hab' Angst vor dem schwarzen Loch, in das ich fallen werde, wenn ich all das plötzlich aufgeben muss.
Und ich weiß nicht, wer mir eine Leiter reichen wird, damit ich aus dem Loch wieder herausklettern kann.
Ich bin noch nicht bereit, dieses Jahr in Digitalform an meine Zimmerwand zu pinnen und weiterzugehen.
Das macht mich hier häufig mental ein bisschen sentimental. Aber es sind ja noch einige Monate, und die werden erstmal unvergesslich.
So jetzt ist es schon wieder nach Mitternacht...   Egal 😁
Gute Nacht! Bisous  Tabea

Montag, 9. Januar 2017

Von Schule und Weihnachtsferien



Hallo ihr Lieben!
Kennt ihr das, wenn ein Kind so viele Spielsachen hat, dass es so überfordert ist, dass es mit nichts was anfangen kann und letztendlich mit garkeinem der eigenen Sachen spielt? 
So geht's mir gerade. Ich hab so viele tolle Sachen erlebt, und ich würde am liebsten jedes kleinste Erlebnis mit einer heiteren Art beschreiben aber OMG ICH HABE GERADE AUSVERSEHEN MEINE 1LITER WASSERFLASCHE ÜBER MEINEN LAPTOP UMGEKIPPT KÖNNT IHR EUCH VORSTELLEN WAS FÜR EINEN HERZINFAKT ICH GERADE DURCHLEBT HABE! Nach dem schmerzhaften Tod meines ersten Laptops könnte ich noch einen Verlust nicht ertragen.. Gott segne Amerika alles funktioniert noch. Oh mein Gott. 
Wo waren wir? Ja, genau. Ich würde am liebsten die Erinnerungen aus meinem Kopf genauso lebhaft und real mit euch teilen, wie es nur geht, aber weil ich nunmal das beschäftigte Eichhörnchen bin habe ich euch nach fast 5 Monaten immer noch nichts über so viele Themen erzählt. Aber ich habe grade Zeit, also mach euch einen Tee, setzt euch aufs Sofa und macht euch gefasst auf einen Roman by me. 

Wo fangen wir denn mal an, ich blättere durch mein imaginäres Verzeichnis der guten Geschichten die ich alle später meinen Großenkeln am virtuellen Lagerfeuer erzählen werde. 
Anfangen werde ich mit der Schule. Ich bin eine AustauschSCHÜLERIN und somit spiele die Schule eine wichtige Rolle in meinem Auslandsjahr. 
In Belgien gibt es 3 verschiedene Arten von Schule: katholische Schulen, staatliche Schulen und private Schule. Diese sind allerdings nicht so verbreitet weil sie wirklich sehr teuer sind. 
Meine Schule ist eine staatliche Schule und ich habe den Eindruck, dass diese in der belgische Gesellschaft nicht so geschätzt werden. Wenn es möglich ist schickt man sein Kind auf eine katholische Schule, denn das Niveau soll dort angeblich höher sein. Außerdem ist in einer katholischen Schule der katholische Reliunterricht logischerweise verpflichtend. 

In Belgien gibt es 4 Bildungsstufen: Mit 2 1/2 beginnt der belgische Schüler mit der école maternelle. Diese dauert 3 Jahre und ist nicht verpflichtend. Mit 5 geht die école primaire los. Diese dauert 6 Jahre und ist für alle Schüler verpflichtend. Man geht also in 1 primaire, 2 primaire, 3 primaire, 4 primaire, 5 primaire und 6 primaire. Mit etwa 12 geht die Schulkarriere dann in der ebenfalls verpflichtenden école secondaire weiter. Aber man zählt die Schuljahre nicht wie in Deutschland weiter, sondern man fängt nochmal von vorne an. Also 1 secondaire, 2 secondaire, 3 secondaire, 4 secondaire, 5 secondaire, 6 secondaire. Ich bin in 5 secondaire, welche der 11. Klasse entspricht. Die 6 secondaire wird auch Rheto genannnt und ist Abschlussklasse. Allerdings haben die Belgier kein Abitur sondern nur die jährlichen Examen von denen ich schon berichtet habe.
Sonst ist das belgische Schuljahr in 4 Zeugnisse eingeteilt: 1 Periode, Weihnachtsexamen, 2 Periode, Sommerexamen. Neben den Examen schreiben wir noch viele "Interros" sowas wie unsere Tests. Allerdings schreiben wir die ganze Zeit "Interros" deshalb vermute ich, dass diese mehr so wie das am Stundenanfang-Abfragen-des-Stoffes-der-letzten-Stunden ist.  In Belgien gibt es auch keine Regelung wie viele Interros am Tag geschrieben werden dürfen. 

Ein weiterer wichtige Unterschied zum deutschen Schulsystem ist, dass man in Belgien Optionen wählt. Das heißt, wenn du Naturwissenschaften magst, dass du eine Option mit vielen Naturwissenschaftsstunden wählst, wenn du Sprachen magst eine mit Sprachen und so weiter. Es gibt auch eine Option für Matheunfähige und die habe ich natürlich gewählt! Eine gewisse Anzahl an Stunden sind allerdings für alle verpflichtend: 5 h Französisch, 2 h Ethik oder Reli, 2 h Geschichte und 1 h Geo. Der Rest, wie die Sprachen und so wählt man per Option. Meine Option hat 2 h Mathe; 1 h Bio,Chemie und Physik; 4 h Niederländisch, Englisch und Spanisch; 2 h Mythologie und 3 h Sport. 
Sowas wie Hauptfächer und andere Fächer abwählen kennen die Belgier auch nicht. Ich finde das ziemlich schade, denn so kann man seinen Stundenplan viel genauer und feiner nach seinen Fähigkeiten gestalten. 

Die Regeln in einer belgischen Schule sind auch viel strenger als die in Deutschland. So ist in meine Schule das Handy streng verboten. Wirst du einmal erwischt, ist das Handy 1 Tag weg, wirst du das zweite Mal erwischt ist es 1 Woche weg und beim dritten Mal bis zum Ende des Schuljahres. Das finde ich nicht so geil und deshalb lasse ich mein Handy lieber aus. 

Auch wird das Schulgebäude erst zu Beginn des Unterrichts betreten, dass heißt auf dem Pausenhof gibt es so Sammelorte für jedes Klassenzimmer und die Schüler warten dort bis der Lehrer sie abholt. Wenn der Unterricht anfängt wird der Schülereingang abgeschlossen, dass heißt wenn du zu spät kommst musst du beim Lehrereingang rein und du musst somit zwingend an einem Educateuer vorbei, der deine Verspätung in dein persönliches Klassenbuch einträgt. Educateuere sind Erzieher die an der Schule arbeiten und deren Lebensaufgabe darin besteht darauf zu achten das sich die Schüler an die Regeln halten. Außerdem machen sie so organisatorische Sachen wie die Anwesenheitslisten und so. Also sowas was in Deutschland die Klassenlehrer machen. 

Ein weiterer Punkt, den ich echt affig finde: in Belgien sind die Toiletten verschlossen und wenn du mal musst, musst du dir erst einen Schlüssel holen. Außerdem gibt es keine Seife, man könnte ja Unfug damit machen.  

In Belgien darf man die Schule in der Schulzeit nicht verlassen, dass heißt man muss in der Schulkantine essen. Jeder Jahrgang hat seine festgeschrieben Zeit. Sein Brot einfach auf dem Schulhof zu essen ist verboten. 



Außerdem hat jeder Schüler sein persönliches Klassenbuch, wo er nach jeder Stunde eintragen muss, was er gemacht hat. Es gibt außerdem viel Platz für das Eintragen von Fehlverhalten oder wie  schon erwähnt für Verspätungen. Neben dem persönlichen Klassenbuch gibt es noch so ein Heft wo wir alle Noten eintragen müssen und wenn ein Lehrer krank ist. Diese Einträge müssen wir von unserem Educateuer, unseren Eltern und dem Fachlehrer unterschreiben lassen. 





Ich glaube im Großen und Ganzen fasst dies die gröbsten Regeln einer belgischen Schule zusammen. Nun werde ich über die Art und Weise des Unterrichts der Lehrer berichten. In Belgien gibt es kaum Schulbücher. Die Schüler bekommen vom Lehrer vorgefertigte Arbeitsblätter und zwar extrem viele. Jeder Schüler hat so einen fetten Ringordner mit Unterteilungen und glaubt mir, nach 3 Monaten ist der schon pralle voll.

Einen belgischen Unterricht kann man sich so vorstellen: Der Lehrer spricht und die Schüler füllen seine Arbeitsblätter aus. Mitarbeit und kritisches Denken werden hier nicht so gefördert. Somit ist der Unterricht nicht sehr lebhaft. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wie meine Spanischlehrerin aber im Großen und Ganzen sind dies die Erfahrungen die ich mit dem belgischen Schulsystem gemacht habe. 

Aber grade habe ich Ferien und werde deshalb nicht weiter an die Schule denken und euch lieber über meine letzte Ferienwoche berichte. 

Am Montag habe ich die Abwesenheit meine kleinen Gastgeschwister genutzt um einmal richtig lange zu schlafen. Dieses Plan ist auch aufgegangen und ich bin irgendwie gegen 12 aus dem Bett gekrochen. Don't judge me. Please.  Den Rest des Tages habe ich dann damit verbracht Pll zugucken und omg Leute diese Serie ist schrecklich. Ich kann einfach nicht aufhören. Es ist mittlerweile schon so schlimm, dass ich mir Folgen runterladen und sie beim Fahrrad fahren gucken. Help. Okay diese kurze Offtopicbericht wird euch nicht interessieren aber am Ende ist dieser Blog ja über mein Leben und Pll ist grade mein Leben.Ich merke, ich bin schon wieder vom Thema abgekommen. Jedenfalls war ich montags abends noch beim Volleyballtraining, natürlich mit Brille- ich habe ja keine Kontaktlinsen. 4 Monate ist es schon gut gegangen. 4 Monate ist nichts passiert. Und dann kam dieser Montag. Ein Ball kam angeflogen und hat mich mit ins Gesicht getroffen. Und meine Brille flog. Und dann ging ich ab. Wie eine Mutter nach ihrem Kind springe ich ihr hinterher, ununterbrochen lautstark fluchend, fast schon teuflisch lachend wie vom Teufel besessen, denn ganz ernsthaft Leute, es war klar es musste irgendwann passieren und dann kam dieser Montag. 
Nach allem, was passiert ist. Nach allen Malen die ich mich irgendwo verlaufen habe, nach all den verpassten Bussen und Zügen, nach all den fiesen Lehrern  und dem Vogel..ausgeschiedenen… (mal im Ernst, was ist ein höflicheres Wort für Vogelscheiße?!), nach alledem war das wirklich die Kirsche oben drauf. 
Und da stand ich nun, ratlos, und schweigend auf den Kadaver meiner geliebten Brille starrend.... Welch ein trauriger Montag. Gott sei dank habe ich auf meine Mama gehört und bin mit 2 Brillen nach Belgien gereist (Wenn du das liest: Danke Mama!). Also Tipp an alle zukünftigen Austauschschüler die eine Brille tragen: Nehmt eine zweite mit! 



Dienstag habe ich mich mit Simone getroffen. Sie ist auch eine Austauschschülerin aus Deutschland in Belgien. Wir sind zusammen nach Gent gefahren und sind zusammen in den Ikea gegangen und habe Autorennen in der Lagerhalle gespielt. Alle Mitarbeiter haben sich über uns amüsiert und wir haben kein Ladenverbot bekommen. Es war ein wirklich schöner Vormittag. Nachmittags haben wir Pizza gegessen und haben uns ein bisschen den Winterschlussverkauf angeguckt. 
Abends war ich dann noch mit meinen Gasteltern im Kino und wir haben uns Passenger angeguckt. An alle die Lust auf Kino haben, der Film ist echt gut! 


Mittwoch haben wir meine Brille gerettet. Ich bin wieder vollständig. Dieser besagte Montag wird nicht als Todestag meiner Brille in mein Leben eingehen. Nachmittags hab ich mich mit Pll beschäftigt. 


Donnerstag hab ich mich mit Laurie getroffen. Wir haben viel geredet und Fotos gemacht. Außerdem haben wir einen Film geguckt. Laurie ist ein Mädchen aus meiner Klasse und wir verstehen uns sehr gut. Ich bin sehr froh, dass ich bereits an meinem ersten Schultag an die richtigen Leute geraten bin. Mit Laurie und 2 weiteren Mädchen aus meiner Stufe esse ich auch immer Mittag zusammen.


Freitag bin ich mit Nico aus Paraguay ans Meer gefahren und hab mir spontan einen leere Pappkarton gekauft. Ich hab meine Lebensaufgabe
gefunden. Jetzt denkt ihr auch, ich hab alle meine Tassen verloren in Belgien. Nene, das is' für mein Paket nach Deutschland ;) so verrückt bin ich nicht. Noch nicht. 
Aber ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass man sich mit einem Pappkarton unter'm Arm so viel erfüllter fühlt, ganz unabhängig ob der leer ist oder nicht. Also falls ihr euch mal wertlos oder unwichtig fühlt, kauft euch einen Pappkarton und spaziert mit ihm durch die Stadt, you know, casually. Ich mach' gerade echt keine Witze, dieser Karton hat meinem Tag so viel mehr Bedeutung gegeben, und ich weiß gar nicht wirklich, warum überhaupt. 
Vielleicht ist der Trick im Leben, selbst wenn du dich ungebraucht fühlst und keine Aufgabe hast, tu so als hättest du eine. Und trag leere Pappkartons durch die Gegend.  
Neben diesem wichtigen Einkauf waren wir Schlittschuh laufen und JA ich habe mir 1000 blaue Flecken geholt und es war trotzdem super lustig. Natürlich haben wir auch Waffeln und Fritten gegessen. Irgendwie ist das schon zu einem richtigen Ritual geworden bei einem Austauschschüler treffen. Auf der Rückfahrt haben wir noch nette Brasilianer und Spanier im Zug getroffen und haben mit ihren gesprochen- natürlich auf Spanisch. Es ist wirklich seltsam viel schnell man Spanisch lernen kann!


Am Strand haben wir einen Donald Trump Doppelgänger getroffen.






Da meine Gastfamilie noch nicht alle meine Lebensrituale kennt, gab es abends nochmal Fritten. Naja sie waren lecker und das ist die Hauptsache. Anschließend haben wir mit den Großeltern Heilige Drei Könige gefeiert. In Belgien ist Tradition, dass man einen Kuchen isst wo eine Figur versteckt ist. Derjenige der die Figur in seinem Kuchenstück  hat ist für ein Tag der König. Mein kleiner Gastbruder hat gewonnen. Gott sei Dank wird der Preis nicht so ernst genommen, sonst wären wir alle pokemonisiert. 
Ach, meine Lieben, mir geht's herrlich, ich wünschte, ich könnte Kuchenstücke dieser Herrlichkeit durch's Internet an euch verschenken. 

Unsere Galette de Roi


Sooo, das war eine sehr detaillierte Beschreibung meiner Ferien. Für alle, die immer noch dabei sind, geil! Ihr seid die wahren Leser. Geht raus und kauft euch den Keks, den ihr verdient.
Montag geht die Schule wieder los und ich freue mich schon drauf! 
In diesem Sinne Gute Nacht! Tabea 

Sonntag, 1. Januar 2017

2016

Ich kann mich noch genau an meinen ersten Gedanken erinnern, als die Uhr Mitternacht schlug am 01.01.2016. "Das ist das Jahr in dem ich für einen Monat nach New York fliege und für 10 Monate nach Belgien. Das ist mein Jahr."
Und nun ist mein Jahr Vergangenheit. Leben rinnst durch die Hände wie Sand. Und alles was übrig bleibt, sind tausende Fotos, Flyer von Events, kleine Notizen, Kassenzettel und Postkarten. Um verzweifelt versuchen das unmögliche zu verhindern. Aber die Uhren werden weiter ticken. Die Sohle unserer frisch gekauften Schuhe wird zerblättern, wie die der Schuhe davor, und der davor. Unsere Haare kriegen wieder Spliss (Hallo Johannes!) und wir schlagen ein Blatt nach dem anderen um im Kalender. Verloren in Gedanken und im Fluss des Lebens.
Ich habe sehr lange von 2016 geträumt und so viele Hoffnungen in dieses Jahr gesteckt. Und nein ich wurde nicht enttäuscht- ich hatte ein wundervolles Jahr. Ich habe interessante Orte besucht. Wer hätte gedacht, dass ich vor 7 Monaten auf der Brooklynbridge stand? Ich habe auch viele tollen Menschen kennengelernt, die mich formen, bewegen und mir ganz neue Sichtweisen auf das Leben geöffnet haben. Und wertvolle Erfahrungen habe ich gesammelt, sowohl gute als auch schlechte. Und neue Freundschaften habe ich geschlossen. Ich kann jetzt mit stolz sagen, dass ich Freunde auf allen Kontinenten dieser Erde habe!  Aber am wichtigsten habe ich Freundschaft mit mir selbst geschlossen.

Im Großen und Ganzen, 2016 war one hell of a rollercoaster  und ich kann mit Stolz sagen, dass ich auf dieses Jahr als stärkere Person zurückblicken kann und dankbar bin für die Fehler, die ich gemacht habe. Denn jeder macht Fehler, und ja, es gibt manchmal scheiß Zeiten, und manchmal ist "manchmal" eher wie "endlos", aber hey, man muss eben durch den Regen laufen um Trockenheit wertzuschätzen.
2016 das spannendes, lehrreichste Jahr meines Lebens ist vorbei. Aber hey tough. Alles hat ein Ende. (wer jetzt innerlich "nur die Wurst hat zwei" gesummt hat, don't. Just stop it. No.)

Ich habe noch etwa mehr als die Hälfte meines Austauschjahres und ich werde versuchen am best Möglichsten davon zu profitieren!
Ich hoffe euch geht es gut ! Tabea

Freitag, 30. Dezember 2016

Dezemberupdate

Salut! Mal wieder ein Update: Der Dezember ist mal wieder so dahin geplätschert und ehe ich es merke ist das Jahr 2016 schon vorbei! Im Dezember ist viel passiert und ich werde mit den Weihnachtsexamen anfangen. Wie ich schon erwähnt habe, muss man in Belgien 2 mal im Jahr Examen schreiben. Ich habe es mir gruselig vorgestellt aber im Endeffekt war es echt chillig. Wir haben morgens ein Examen geschrieben und hatten dann den ganzen Tag frei. Ich habe die Zeit genutzt und habe viele belgische Städte besucht und habe viel mit einer anderen Austauschschülerin aus meinem Dorf gemacht. So waren wir in Namur und habe uns ganz spontan die Haare geschnitten, wir waren zum Weihnachtseinkaufen in Antwerpen und im Europäischen Parlament in Brüssel. Brüssel in der Weihnachtszeit ist einfach wunderschön und auf jeden Fall ein Besuch wert! Am 21. Dezember habe ich dann endlich das letzte Examen (Chemie ahuuuu😬) geschrieben und dann war es endlich vorbei! Am 22. Dezember hatten wir dann schulfrei, damit die Lehrer einen Tag zum korrigieren der Examen habe und ich bin mit dem Fahrrad zu Isabel gefahren und wir haben mit ihrer Familie zusammen Raclette gegessen. Es war ein schöner Abschied, denn Isabel ist am 24. Dezember wieder nach Hause geflogen. Am 23. Dezember habe ich dann morgens mein Zeugnis geholt und ich bin wirklich zufrieden! Ich hab nur in 4 Fächern "versagt". Das heißt, dass ich weniger als die Hälfte der Punkte habe also weniger als 15. 3 mal dürft ihr raten, wo ich versagt hab!









Richtig! In Mathe, Chemie, Physik und Geschichte. Bio habe ich komischerweise bestanden #soproud . Meine Gastmutter meinte, dass aus mir keine Naturwissenschaftlerin wird hahahaha.

Weihnachten in Belgien war nicht besser aber auch nicht schlechter. Während in Deutschland der 24. Dezember und die ganze Adventszeit hoch angepriesen werden stressen sich die armen belgischen Schüler mit den Weihnachtsexamen.
Meine Gastmutter ist großer Fan von HelloFresh und so haben wir Heiligabend die Weihnachtsbox gekocht. Es war echt viel Arbeit aber am Ende hat es echt lecker geschmeckt und das ist doch die Hauptsache. Abends haben wir dann mit den Großeltern zusammen gegessen und Mitternacht gab es die Geschenke und nein, ich werde nicht in aller Ausführlichkeit beschreiben, was ich von meiner Gastfamilie bekommen hab. Ich oute mich hier ganz offiziell als Geschenkehaulhasser. Und für alle, die nicht wissen, was ein Haul ist (Hallo Papa :D) -  einem Haul stellt man dem Internet neu erworbenen oder bekommene Sachen vor. Sei es Make-up , Klamotten oder eben Weihnachtsgeschenke.
Ich finde, Weihnachten ist vor allem ein Fest der Liebe und ja ich komm'  jetzt mit so einem Kram den ihr von euer Großmutter sonst immer zu hören bekommt, denn ihr solltet manchmal wirklich auf eure Großmutter hören, denn die ist schon ein bisschen länger auf der Erde als ihr.
However, am eigentlichen Weihnachtstag sind wir dann nach der Messe zu meinen Großeltern gefahren und haben dort mit dem Bruder meiner Gastmutter und seiner Frau und Tochter gegessen. Außerdem ist in meiner Familie die Tradition, dass man sich an Weihnachten bewichtelt und da habe ich auch mit gemacht. Abends sind wir wieder heimgefahren und haben Interstellar geguckt. Auch wenn ich den Film nicht verstanden hab war es trrotzdem ein schöner Abschluss der Weihnachtstage, denn einen zweiten Weihnachtsfeiertag gibt es in Belgien nicht.
Habe ich schon erwähnt, dass die belgischen Kinder zu Weihnachten keinen großen Geschenke kriegen sondern zum Nikolaus?

Gestern war ich mit meiner Gastfamilie in Maastricht zum Einkaufen. Nach 1 1/2 Stunden Parkplatzsuchen haben wir dann die niederländische Großstadt unsicher gemacht. Außerdem haben wir einen sehr deutschen Weihnachtsmarkt besucht!

Morgen ist Silvester und ich hoffe ihr rutscht gut ins Jahr 2017!

A tantot! Tabea
Ich glaube, damit kann ich echt zufrieden sein!


Unser (künstlicher) Weihnachtsbaum

Echte holländische Poffertijes

Maastricht

Von Waffeln habe ich immer noch nicht genug  

Dienstag, 29. November 2016

100 Tage 🇧🇪

Es war einmal ein Mädchen
…das träumte von der Welt. Von Schokolade, von Fritten und von leckeren Waffeln.
Und sie träumte vom Reisen, vom entlausen Treiben durch die Welt, vom Entdecken und Erleben. Von einem Abenteuer.
Und da entstand ein Traum. Und er war zunächst nur klein, ein unbedeutsamer Spross unter der Schneedecke. Aber er wuchs und wuchs.
Und viele Papiere, Unterschriften, Gespräche, Koffervollstopfungen und Abschiede später, war der Morgen gekommen.
Der 22. August
Rot angestrichen im Kalender.

Ein etwas gequältes Lächeln
Die automatische Erinnerung meines Handys erinnert mich daran, für den Fall, dass ich vergessen haben sollte, dass ich heute nach Belgien fahre.
Es klingt selbst jetzt, 100 Tage später, noch unrealistisch.
Denn alles begann wie ein normaler Morgen.
Alles war so normal, und doch so anders. Ein leerer Kleiderschrank. Ein leeres Bett. Ein leeres Zimmer. Tür zu. Koffer ins Auto. Ein letzter Blick aufs Haus. Und weg.
Ich war irgendwie geistig abwesend.
Ich weiß noch genau, wie in den Zug einstiegt, aufgeregt wie ein Pudel. Das die Waggonnummer vertauscht waren, hat es noch schlimmer gemacht 😂.
Ein letzter Blick, ein letztes Lächeln, ein Daumen hoch.
Die letzte Erinnerung. Ich muss diesen Blick einsaugen und für ein Jahr festhalten.
Und ich drehe mich um. Schaue nach vorne. Und ich weiß noch genau, was mir in dem Moment durch den Kopf gegangen ist.
Das ist es. Mein Traum. Von jetzt an bin ich alleine. Dieses Jahr ist mein Abenteuer.
Alles lief ab wie ein Traum. Ich musste mich immer wieder wach schütteln, und mich dreifach überzeugen, dass ich wirklich in Belgien.
Doch viel Zeit für philosophische Gedanken hatte ich dann doch nicht, bis der Zug im schönsten Bahnhof allerzeiten ankam.

Auf der Fahrt in mein neues zu Hause habe ich nicht nur realisiert, wie sehr ich noch an meinem Französisch arbeiten, ich habe auch die Straßenschilder wiedererkannt da ich die Strecke schon so oft mit Google Street View durchgefahren bin.

Und eine Millisekunde später sind 100 Tage herum.
Ein Wort, um diese Tage zu beschreiben?
Entwicklung.
Alles hat sich entwickelt.
Freundschaften, Vertrauen und Liebe.
Zu Menschen hier in
Und zu Menschen in Deutschland.
Aber am meisten entwickelt hat sich meine Wenigkeit.
Ich habe als neugieriges, aber unwissendes 'kleines' Mädchen Fuß auf belgischen  Boden gesetzt. Wie ein kleines Rehkitz, das mit geschlossenen Augen auf eine Klippe zurennt.
Aber ich bin nicht gefallen.
In diesen 100 Tagen habe ich gelernt, über die Klippe zu springen. Und über die nächste. Und die nächste.
Und ich bin bereit für 200 weitere Klippen.
Ich habe viel gelernt, über Menschen, die Natur und das Leben.
Ich weiß nun, dass du immer ein Handyladekabel dabei haben sollte. Und ein Handy natürlich. Und einen Regenschirm. Das ist wichtig in Belgien. Ich hab auch gelernt, dass Chucks nicht sehr passend sind bei Dauerregen und das man immer seinen Fahrradsattel abdecken sollte.

Und dass du immer die Tür abschließen musst und die Alarmanlage anmachen musst.
Aber vorallem habe ich herausgefunden, wie man alleine ist.
Das klingt vielleicht komisch für euch, weil ihr euch vielleicht denkt, alleine sein ist doch nicht so schwer, ihr sitzt ja jetzt auch alleine vorm Laptop in eurem Zimmer, pfft, kann doch jeder, was ist dabei.
Das dachte ich auch, aber es ist weitaus mehr.
Denn ich meine so richtig alleine sein. Ohne Sicherheitsnetz, ohne Freunde.
Ich bin meine eigene beste Freundin geworden. Und das ist nicht traurig. Das ist wichtig. Denn wenn ich jetzt zurückschaue, hatte ich vorher keinerlei Beziehung zu mir selbst. Immer fokussiert auf andere, immer am Kommunizieren mit jemandem, immer irgendwie in Kontakt, unterwegs, am Telefonieren, texten, Facebook, Instagram und was weiß ich noch alles. Immer für andere da.
Hier habe ich gelernt, für mich selbst da zu sein.
Wer bin ich eigentlich ohne meine Freunde und Familie? Ich, allein, als Person?
Die langen Spaziergänge am Kanal haben sich besonders hier bezahlt gemacht.
  Ich habe viel nachgedacht. Ich hab' mich überwunden. Mich meinen 'Ängsten' gestellt. Damit meine ich nicht das große Bild, dass ich ohne Mama und Papa nach Belgien gekommen bin, ich meine die kleinen Dinge.

Innere Stärke ist größer als du selbst
Ich meine, sich trauen, die fremde Carrefour-Verkäuferin auszusprechen, wenn man wissen will, wo die Socken sind.
Ich meine, in großen Menschenmengen nicht panisch das Weite suchen.
Ich meine, endlich die Dinge anfangen, die man schon immer machen wollte, denn jetzt ist verdammt nochmal die richtige Zeit dafür und wir sind jung und freier denn je.
Ich meine, fremde Leute anrufen.
Ich meine, alleine neue Dinge beginnen ohne deine beste Freundin an deiner Seite.
Ich meine, ein Gespräch mit dem netten Mädchen in der Schule zu beginnen, was mich immer so lieb anlächelt.
Wir sind heute gute Freunde.
Ich meine die Dinge, zu denen man in Deutschland wohl nie durchgedrungen wäre, wenn man es nicht gemusst hätte. Und die Dinge, die wahrscheinlich keiner versteht, der nicht selber an einem Punkt in seinem Leben da mal durch gemusst hat.
  Am Anfang des Jahres stand ich der Idee, alleine shoppen zu gehen, äußerst kritisch gegenüber. Aber ich hatte ja noch keine Freunde, und dann musste ich wohl oder übel. Und ich hab Zeit mit mir selbst verbracht. Und jetzt würde ich alleine shoppen vor allem bevorzugen (mit Ausnahme von meinen besten Freundinnen, keine Sorge Mädels ;)).

Nur irgendwo sitzen und über das Universum nachdenken, oder die Familie die ein bisschen weiter weg spaziert, und mich darüber wundern, wie viele Familien wohl heute ein Kind bekommen haben.
Und wie viele Familien eins verloren haben. Oder was wohl gerade in New York passiert.
Oder in Ghana.
Und wie viele Leben heute dahingeschieden sind. Und wie viele davon zurück auf die Erde gekommen sind.
Und was Liebe ist.
Und was ich alles noch machen möchte bevor ich sterbe.
Und was andere Menschen alles nicht machen können, bevor sie sterben.
Und ob es einen Gott da oben gibt.
Und ob Vampire und Meerjungfrauen vielleicht doch existieren.
Und was passieren würde, wenn man herausfände, dass sie existieren.

Das konnte ich vorher nicht, und ich finde es wichtig, dass man so etwas kann, denn wie viele Freunde du auch hast, am Ende des Tages bist es immer nur du.
Und egal, wo du bist und was dir passiert. Solange du dich selbst dabei hast, wirst du nie einsam sein.
Perfekt unperfekt
Und das ist es, was jeder immer meint mit diesem ganzen Selbstfindungsgedöns was ich vorher nie verstehen konnte. Ich war immer der Überzeugung, man kann doch nicht vergessen, wer man ist, es sei denn man hat Alzheimer oder Parkinson. Ich bin Tabea, ich mag Uhus und ich hasse Oliven wie kann ich mich noch mehr finden?! Und wie kann man sich überhaupt finden, such' ich unter Steinen und hinter Bäumen oder wat?
Abgesehen davon, dass ich der Meinung bin, dass man sich nicht endgültig finden kann, weil man sich ständig verändert, Veränderung ist Leben.
Aber es geht nicht darum.
Du könntest deine beste Freundin oder Freund in fünf Sekunden bis auf deren kleinstes Detail beschreiben. Du weißt ihre Meinung zu Religion oder Abtreibung oder den Sinn von mathematischen Ableitung und deren Gebrauch im täglichen Leben (der nämlich nicht existiert, es gibt Taschenrechner nicht ohne Grund :P). Du kennst ihre Talente sowohl als auch ihre Schwächen. Aber weißt du all diese Dinge über dich selbst? Kannst du dich nur mit deinen Gedanken beschäftigen?

Und das ist nur meine Auffassung von dem ganzen. Vielleicht stimmst du nicht zu, siehst es anders oder findest, dass ich aus 'ner Maus 'nen Elefanten mache. Aber dann war für mich das, was du als Maus siehst, der Elefant von vornherein.

Ich hab' gerade n bisschen den Faden verloren.
Egal, haha :D Belgien hat einen Platz in meinem Herzen gewonnen.
Und all diese Erinnerungen kann mir niemand nehmen. Das sind meine eigenen 'weißt du noch' Momente, die niemand anders verstehen würde und die ich nur mit mir selbst teile.
Und wenn ich nächstes Jahr wieder in Deutschland bin, und mich Leute fragen, ob ich denn Freundschaft geschlossen habe, dann sage ich ja, mit mir selbst, und sie wird ein Leben lang halten.
Und wenn sie fragen, ob ich denn Heimweh gehabt habe, dann sage ich nein, denn ich hatte alles und jeden in meinem Herzen bei mir.
Und wenn sie fragen, ob es denn schwierig war, dann sage ich ja. Und meine damit nicht das große Bild. Sondern all die kleinen Dinge, an die niemand denkt. Aber die mich täglich stärker gemacht haben.
Und allein deshalb ist es das alles sowas von wert.

Freitag, 18. November 2016

Herbstferien

Hallo ihr Lieben!
Ich hab beschlossen meine  Blogeinträge kreativer zu betiteln- hier eine Auswahl:
"Mit dem Fahrrad über Leichen", "Barfuß durch's Fegefeuer", "Poetisches Poabputzen" "Schlaflos in den Ferien", hach und das waren nur einige der Titel, die die letzen Wochen beschreiben könnten - fangen wir also an:
Am Freitag hatten wir den letzten Schultag des ersten Trisemesters und wie immer bin ich mit dem Fahrrad zur Schule gefahren. Man muss dazu sagen, hier in Pont-à-Celles beginnt die Schule um 8.10 und da ist es ja noch dunkel. Ich bin also losgefahren und hab nicht gesehen, dass ich mit dem Fahrrad über eine tote Ratte gefahren bin. Also ich es bemerkt hatte, hätte ich mich am liebsten übergeben! Aber naja Gott sei Dank gibt es hier immer Plützen die meinen blutverschmierten Reifen sauber machen konnten! In der Schule angekommen war dann alles wieder gut!
In Belgien werden eigentlich dauernd irgendwelche Interros geschrieben, eigentlich ist jeden Tag irgendwas. Aber an diesem besagten Freitag war es besonders schlimm! Wir haben einen Test in Chemie, Biologie, Geschichte und Geografie geschrieben! Das war echt genug 😂. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich alle total verhauen habe.... Aber naja !
Von allen anderen ATS in Belgien hab ich gehört, dass sie die meisten Probleme hier in Französisch haben aber bei mir ist es das Fach mit den besten Punkten! (Also nach Englisch und Sport)
Okay jedenfalls war Freitag der letzte Schultag und ich bin mit einer Freundin noch in den Lateinunterricht gegangen, weil ich sonst nichts zutun habe. Nach der Schule ging es dann heim und wir sind mit meinem Gastopa nach Wassenaar in den Niederlanden gefahren. Dort haben wir eine Woche verbracht und es war echt schön! Wir waren im Freizeitpark, am Strand und haben die Ferien genossen. Merci beaucoup!!! Geschlafen haben wir in einem kleinen Bungalow. Das Wetter war eigentlich okay. Klar hat es ab und zu mal geregnet aber das ist ja normal im Herbst!
Letzten Freitag sind wir dann wieder nach Belgien gefahren. Ich bin sehr dankbar für die schöne Woche!
Bis später! Tabea



Sonntag, 23. Oktober 2016

2 Monate

2 Monate? Sind irgendwie nicht viel- aber irgendwie dann doch...
Wo ist die Zeit geblieben??? Habe ich wirklich nur noch 8 Monate?
Ich bin  jetzt seit 60 Tagen in Belgien und es fühlt sich so an, als wäre ich schon immer hier aber irgendwie fühlt es sich gleichzeitig so an, als wäre ich erst seit 3 Tagen hier... 
Das sind die Worte über die Wortlosigkeit die glaube ich nur Austauschschüler verstehen...

Müsste ich jetzt schon gehen, wäre ich zufrieden mit meiner Zeit hier?
Nein. Ich hab noch so viele Dinge, die ich machen möchte, möchte mehr mit Belgiern unternehmen, denn bis jetzt war das immer schwierig. Aber trotzdem waren das unglaubliche 2 Monate. Ich hab mich so viel weiterentwickelt, und worauf ich am meisten stolz bin, ich habe mich überwunden, in Situationen aus mir heraus zu kommen, denen ich in Deutschland nur aus dem Weg gegangen wäre. 
Alleine fremde Leute anrufen und das noch auf französisch, ja das hätte mir früher einige Probleme bereitet! Und irgendwo hin gehen, wo ich niemanden kennen, ganz alleine bin, um Gottes Willen, bloß nicht. Wem diese Gedanken bekannt vorkommen, ich sag euch, sagt euch bloß nicht sowas wie 'Ich trau mich ja noch nicht mal alleine in die Stadt, wie soll  denn in einem fremden Land bloß Freunde finden'

Wenn dich der Gedanke reizt, ins Ausland zu gehen, dann machs und steh dir nicht selbst im Weg. <3 
Ich hab genau das vor 2 Monaten gemacht und die Zeit war nicht immer einfach. Das größte, was ich hier glaube ich bisher gelernt habe, ist, alleine klarzukommen. Herauszufinden, wer ich bin, wenn ich nicht mit Freunden oder Familie zusammen bin. Damit klarzukommen, keine beste Freundin an meiner Seite zu haben und meinen Weg alleine zu gehen. 
Es gab auch viele Momente, in denen ich mich einsam gefühlt habe und fühle, und ich will damit nicht sagen, dass ich unglücklich bin, ich liebe meine Gastfamilie und hab auch in der Schule echt gut Anschluss gefunden, aber trotzdem ist das so ein Gefühl, dass die Hälfte des Herzens in Deutschland geblieben ist. Meine Familie und Freunde, die mir dauerhaft fehlen. Und da kann ich noch so eine geile Zeit hier haben, sie fehlen mir trotzdem. Das ist kein Heimweh, das ist ein konstantes Gefühl, wie ein Loch im Herz, und ich denke, das kann man nicht verstehen wenn man es noch nie erlebt hat. Aber nun zurück zu meinem eigentlichen Punkt. 
In diesen zwei Monaten habe ich so viele neue Dinge erlebt, kleine Abenteuer gehabt, mich weiterentwickelt, gewachsen. Habe aus Fehlern gelernt, an Dinge gedacht, mich durch schwierigere Zeiten gebracht, tief durchgeatmet, die Augen geschlossen und mich nicht vom Wind stören lassen, der meine Haare verwüstet, habe jede Hürde als Herausforderung genommen, die mir das Leben absichtlich stellt, damit ich daraus lerne und wachse. 

In einer Woche ist Term 1 vorbei, ich werde Herbstferien haben und danach mein erstes belgisches Zeugnis bekommen Das sehe ich mit einem lachenden und weinenden Auge. Aber davon werde ich später mehr berichten.

Ich bin unglaublich dankbar, meinen Traum zu  leben  und hier sein zu dürfen. Also DANKE an Mama, Papa, Oma, Präschabel, Elch und alle meine Verwandten und Freunde, die mich unterstützt haben. Das bedeutet mir viel! <3 
Ich mach jetzt Schluss, denn ich brauche einen Tee- mir ist arschkalt.
Au revoir! Tabea

Dienstag, 18. Oktober 2016

Fast 2 Monate 😳

Salut! Es ist schon fast wieder ein Monat um und für alle die nur ein Semester bleiben ist jetzt schon Halbzeit! Das ist krass.
Dieses Wochenende war wieder YFU angesagt. Wir haben uns alle morgens in Namur getroffen (ich musste 6:30 am Wochenende aufstehen!!) und haben uns über die vergangene Zeit in der Schule und in der Familie unterhalten. Wir konnte alle Fragen stellen und uns Tipps von alten ATS holen. Leider haben wir auch erfahren, dass das erste Mädchen schon abgebrochen hat. Das macht mich traurig, denn ich hab echt Glück hier mit Familie, Schule und so und ich habe gehofft, dass es allen hier gut geht. Ich hoffe der Satz war grad verständlich 😂🙈 Mir fällt es immer schwerer mich auszudrücken...  Am Nachmittag kamen dann die Gastfamilien und hatten eine Veranstaltung. Abends haben wir dann zusammen gegessen und zum Nachtisch hat jeder ATS ein typisches Gericht zubereitet. Es war eine super schöne Veranstaltung und abends bin ich dann mit zu einer anderen Austauschschülerin die in Namur wohnt gegangen. (Sei gegrüßt Katharina!) Wir haben geredet und gelacht und sind dann doch tot müde ins Bett gefallen.
Am nächsten Morgen bin ich nach dem Frühstück wieder in mein Dorf gefahren und wir haben den Geburtstag meiner kleinen Gastschwester gefeiert 💕🙈.
Ich hoffe euch geht es allen gut!
A bientôt ! Tabea

Wir hatten sehr viel Spaß :D

YFUler sind die coolsten.

Unser Jahrgangsfoto :) #yfufamily

"Cause now, we are a family."

Samstag, 1. Oktober 2016

Unterschiede

1. In Belgien isst man abends warm und mittags sowas was man in Deutschland abends isst.
2. Belgische Züge sind toll.
3. Belgische Schoki ist toll.
4. In Belgien ist alles nicht so durchgeplant wie in Deutschland. Aber das gefällt mir eigentlich weil so meine Verpeilheit (gibt es das Wort?) nicht so auffällt haha.
5. In belgischen Restaurants ist alles doppelt so teuer, dafür sind die Portionen auch viel größer.
6. In Belgien kann man praktisch nirgendwo mit Mastercard zahlen.
7. Für Belgier ist eine 1 stündige Autofahrt lange. Das Land ist ja sehr klein und so sind die Relationen hier auch anders.
8. Belgische Kassenzettel sind viel größer.
9. Belgische Menschen sind nicht gerne alleine habe ich das Gefühl. Immer wenn ich in die Schule gehe, kommen sofort Leute zu mir und schließen mich mit ein.
10. Francophone können einfach kein Englisch hahahaha das Klischee ist wahr. Aber auch englische Eigennamen werden französisch ausgesprochen. Das ist manchmal echt verwirrend 😂. Halloween zum Beispiel wird Alowen ausgesproche, Amy Winehouse : Ami Winhus oder Donald Trump: Donald Trömp 😂
11. Irgendwie haben hier alle Haustüren von außen eine Klinge #veryimportant
12. In Belgien gibt es keinen zweiten Weihnachtstag
13. In Belgien ist alles zweisprachig #blitzmerker



Ich werde diese Liste im Laufe des Jahres vervollständigen 🇧🇪
#failfoto